Erste Hilfe und Info für Eltern
Wir Eltern homosexueller Kinder empfehlen:
- Messen Sie den spontanen Reaktionen derer, die zum ersten Mal davon erfahren (auch Sie selbst), nicht zuviel Bedeutung bei. Wir sind im Allgemeinen nicht gut genug informiert und brauchen erst einmal Fakten und Zeit, diese zu verarbeiten.
- Niemand hat „Schuld“ an irgendetwas. Sie nicht. Ihr Kind nicht.
- Sie brauchen sich nicht zu schämen. Ihr Kind auch nicht.
- Gehen Sie davon aus, dass Ihr Kind über die letzten JAHRE nach und nach seine Homosexualität erkannt hat und sich nun auch nach außen öffnen möchte (outen, coming out). Das geht nicht wieder weg und ist unserer Erfahrung nach keine Phase.
- Unterstützen Sie ihr Kind, es braucht eine positive Rückmeldung. Die Tochter oder der Sohn ist immer noch derselbe Mensch. Allein Ihre Sicht, die „Brille“ durch die Sie schauen, hat sich jetzt geändert.
Ein paar Fakten:
- Homosexualität gibt es überall, in allen Ländern der Erde, in allen Kulturkreisen, in allen erdgeschichtlichen Epochen.
- Auch im Tierreich gibt es einen ähnlichen Prozentsatz von homosexuellen Individuen.
- Homosexualität ist (erst) 1992 durch die WHO (Welt Gesundheitsorganisation) von der Liste der Krankheiten genommen worden, weil sie nicht behandelt werden braucht und nicht behandelt werden kann. Sie ist weder eine Einschränkung des gesunden Lebensgefühls noch eine Todesursache.
Was ist mit HIV?
Ihr Kind muss sich dagegen schützen. Genauso wie die heterosexuellen Kinder und wir anderen alle.
Was ist mit Religion und der Kirche?
Die Elterngruppe Stuttgart engagiert sich im Bereich der christlichen Kirchen für die Anerkennung und Akzeptanz von homosexuellen Partnerschaften. Ziel dieses Engagements ist es, für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften den Segen Gottes zu erhalten, wenn sie diese Zeremonie wünschen. Darüber hinaus setzen wir uns für die Anerkennung von LIEBE gleich welchen Geschlechtes ein. Wir sind auch Ansprechpartner in der Evangelischen Kirche beim Bündnis Kirche und Homosexualität.